Für den 6. und 7. März werden alle Beschäftigten der öffentlichen Berliner Krankenhauskonzerne Vivantes und Charité sowie beim Jüdischen Krankenhaus zum Warnstreik aufgerufen. Pflegekräfte, Therapeut/innen, Hebammen und weitere Krankenhausbeschäftigte werden an diesen Tagen ihre Arbeit niederlegen. Auch die Reinigungskräfte, das Service-Personal, die Handwerker/innen, das Küchenpersonal sowie die Gärtner/innen bei Vivantes werden sich dem Streik anschließen.
Anja Voigt, Pflegekraft am Vivantes Krankenhaus Neukölln, betont: „Anstatt für Inflationsausgleich zu sorgen, wollen die Arbeitgeber bei Krankenhäusern in finanzieller Schieflage sogar Lohnkürzungen möglich machen. Entsprechend groß ist die Wut bei mir und meinen Kolleginnen und Kollegen. Wir werden nicht für die Gesundheitspolitik der letzten Jahre bezahlen“.
Renate Schaffernicht, Pflegekraft an der Charité, sagt: „Wir halten die Gesundheitsversorgung dieser Stadt jeden Tag am Laufen. Doch von Anerkennung und Wertschätzung keine Spur! Wir halten an unserer Forderung fest: 500 Euro mehr für alle und 10,5% Lohnerhöhung“.
Gisela Neunhöffer, stv. Fachbereichsleiterin, erklärt: „Das „Angebot“ der Arbeitgeber sorgt für riesigen Unmut. Wir rechnen mit einer hohen Streikbeteiligung und rufen die Klinikbetreiber dazu auf, schon jetzt für die beiden Tage alle verschiebbaren Operationen und Behandlungen zu verlegen“.
Bisher gibt es keine Regelungen zum Notdienst. Die Krankenhausbetreiber werden dazu aufgefordert, alle Möglichkeiten des Patientenmanagements zu nutzen, um die Bettenkapazitäten frühzeitig an die zu erwartende Streikbeteiligung anzupassen und so das Streikrecht der Beschäftigten in diesen Bereichen zu wahren. ver.di ruft die Arbeitgeber dazu auf, dazu Notdienstvereinbarungen nach vielfach bewährtem Vorbild mit entsprechenden Regelungen abzuschließen.
Neben den Krankenhausbeschäftigten werden auch die Beschäftigten des Studierendenwerks Berlin am 6./7.3. streiken. Ob weitere Betriebe in den Streik gerufen werden, wird kurzfristig bekannt gegeben.