Kita Eigenbetriebe Berlin

Kurz vor dem Erzwingungsstreik

Kita-Demo für pädagogische Qualität und Entlastung
06.09.2024
Kurz vor dem Erzwingungsstreik

Mit einem Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung will ver.di der krisenhaften Situation in den Berliner Kitas entgegentreten. Aber der Senat lehnt Verhandlungen ab. ver.di ruft die Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe daher am kommenden Donnerstag zu einem weiteren Warnstreik mit Demo vor dem Abgeordnetenhaus auf, um die politischen Entscheider:innen endlich zum Handeln zu bewegen.

Die Zeit für eine verbesserte Fachkraft-Kind-Relation ist so günstig wie nie: Statt die Meldungen über offene Kita-Plätze als Schreckensszenario zu betrachten und betriebsbedingte Kündigungen anzudrohen, liegt darin die Chance, dass endlich mehr pädagogische Fachkräfte für weniger Kinder zuständig sind und dies auch tarifvertraglich zu verankern. Die ver.di-Tarifkommission sieht in einem Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung diese Vorteile:

  1. Mit einer konkreten Fachkraft-Kind-Relation wollen wir festlegen, für wie viele Kinder eine pädagogische Fachkraft in der Bildung, Erziehung und Betreuung zuständig ist. In der Altersspanne von ein und drei Jahren sollen dies zum Beispiel maximal drei Kinder sein. Dabei sollen realistische Zeitanteile wie zum Beispiel sieben Wochenstunden für Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche, etc. sowie real existierende Ausfallzeiten wie 25 Krankheitstage, Urlaub und sieben Tage Fortbildung pro Jahr in die Berechnung eingehen.

  2. Um die Fachkraft-Kind-Relation einzuhalten, hält die ver.di-Tarifkommission einen trägerübergreifenden betrieblichen Notfallrahmenplan für zentral. Dieser beinhaltet beispielsweise das Verkürzen von Betreuungszeiten oder die Einschränkung von Öffnungszeiten bis hin zur Verschiebung von Eingewöhnungen. Falls die Fachkraft-Kind-Relation nicht eingehalten werden kann, fordert die ver.di Tarifkommission einen Belastungsausgleich für die Beschäftigten.

  3. Für die ver.di-Tarifkommission ist weiterhin zentral, dass Beschäftigte in berufsbegleitender Ausbildung während der Ausbildung nicht auf die Fachkraft-Kind-Relation angerechnet werden. Nur so können wir eine qualitativ hochwertige Ausbildung der dringend benötigten Fachkräfte sicherstellen.

„Es ist höchste Zeit, dass sich die politisch Zuständigen endlich bewegen. Tut der Berliner Senat dies erneut nicht, werden wir weiter Druck aufbauen“ so die zuständige Gewerkschaftssekretärin Josephine Roscher.

Wir laden die Medienvertreter: innen herzlich zu der Kundgebung am 12. September ein. Auf Wunsch vermitteln wir gerne Ansprechpartner:innen aus den Kitas. Die Demonstration beginnt am 12. September um 9.00 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus.