Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten des AWO Ortsvereins Schwedt am 27. Juni 2023 in den Warnstreik. Betroffen sind die Seniorenresidenz und Tagespflege „Am Nordcenter“, das Seniorenzentrum "Lea Grundig", der Ambulante Pflege- und Betreuungsdienst, sowie die vier Begegnungsstätten der AWO in Schwedt.
Hintergrund ist die Weigerung der AWO Schwedt, die am 27. April 2023 erzielte Tarifeinigung umzusetzen und überhaupt weitere Tarifverhandlungen zu führen.
Dabei hatte die AWO Schwedt ver.di im März selbst zu Tarifverhandlungen aufgefordert. In den Verhandlungen konnte ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten erzielt werden: im Wesentlichen enthielt es die Übernahme des Verhandlungsergebnisses für andere AWO-Einrichtungen, die mit dem „AWO Arbeitgeberverband Wohlfahrt in Brandenburg“ erzielt worden war, mit einigen Abweichungen aufgrund der Situation vor Ort. Doch kurz vor Ende einer Erklärungsfrist widerrief die AWO Schwedt dieses Verhandlungsergebnis. Nun will sie gar nicht mehr verhandeln, sondern Teile des Ergebnisses einseitig umsetzen.
„Das ist ein Affront gegenüber den Beschäftigten und steht in massivem Widerspruch zur Tradition der Arbeiterwohlfahrt, und zu wiederholten Aussagen des AWO-Bundesverbands, der sich für eine Stärkung der Tarifbindung einsetzt. Wir fordern die AWO auf, unverzüglich dem Verhandlungsergebnis zuzustimmen und mit uns gemeinsam diese Tarifeinigung umzusetzen. In Zeiten des Arbeitskräftemangels ist es unverständlich, warum die AWO Schwedt ihr Beschäftigten so vor den Kopf stößt“ so Ben Brusniak, ver.di Verhandlungsführer.
„Es erschließt sich uns nicht, warum sich unser Vorstand weigert, das Verhandlungsergebnis wie vereinbart umzusetzen. Vor allem, weil es doch im Wesentlichen dem anderer AWO-Einrichtungen entspricht und unser Vorstand ja selbst die Initiative zu Tarifverhandlungen ergriffen hatte. So einen Umgang lassen wir uns nicht gefallen“, so Alexander Grunwald Mitglied der ver.di-Tarifkommission
Der Warnstreik beginnt am 27. Juni mit Beginn der Frühschicht und endet mit dem Ende der Spätschicht. Nach dem Sammeln am Streikposten wird es eine Demonstration geben. Um Leib und Leben der Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen sichert die Gewerkschaft ver.di einen Notdienst zu.