Nach 19 Tagen im unbefristeten Streik konnte in den Morgenstunden des 27.1. nach über 22 Stunden Verhandlungen ein Ergebnis in der Tarifauseinandersetzung um einen Entlastungstarifvertrag am Jüdischen Krankenhaus Berlin erzielt werden. Die Streikversammlung und die Tarifkommission stimmten dem Ergebnis zu. Damit nehmen die Beschäftigten des JKB ihre Arbeit wieder auf. In den nächsten Wochen werden alle ver.di Mitglieder am JKB in einer Urabstimmung befragt, ob sie dem Verhandlungsergebnis zustimmen.
„Das Ergebnis ist ein großer Erfolg für die streikenden Beschäftigten am JKB und für die Gesundheitsversorgung Berlins." betont Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer. "Es zeigt: dort wo sich Beschäftigte in den Krankenhäusern für bessere Arbeitsbedingungen und eine gute Patientenversorgung einsetzen und sich organisieren, können sie auch gewinnen."
"Mit unserem Streik haben wir einen Tarifvertrag erreicht, der endlich gute Personalbesetzungen am JKB festschreibt. Wir haben uns nicht spalten lassen und in den letzten Wochen viel Unterstützung aus der ganzen Stadt bekommen. Das hat uns den Rücken gestärkt!" sagt Daniel Reuter, Pflegekraft und Mitglied der verdi Tarifkommission am JKB.
Der vereinbarte Tarifvertrag Entlastung schreibt für fast alle Bereiche in der Patientenversorgung am JKB Personalbesetzungen und einen Belastungsausgleich bei Unterschreitung der Vorgaben fest. Es konnten nicht nur für die Pflegefachkräfte Personalbesetzungen vereinbart werden, sondern auch für Servicekräfte und Pflegehilfskräfte sowie für Therapeutinnen und Therapeuten. Im Jahr 2025 erhalten die Beschäftigten nach 9 unterbesetzten Diensten eine Freischicht, in 2026 nach 7 unterbesetzten Diensten. Bei einer Unterschreitung von über 50% der Personalbesetzung erhalten die Beschäftigten den doppelten Belastungsausgleich. Damit bewegt sich der Tarifabschluss auf dem Niveau des Tarifvertrags bei den Vivantes Kliniken.
Sollten die ver.di Mitglieder in einer Urabstimmung dem Tarifergebnis zustimmen, tritt der Tarifvertrag ab dem 1.12.2024 in Kraft und hat eine Laufzeit bis Ende 2026.
Soziale Dienste (LFB, u.a. Verhandlungen)