Eine sehr hohe Streikbeteiligung von ca. 700 Streikenden verzeichnet die Gewerkschaft ver.di bei den DRK-Kliniken in Mitte (100), Westend (300), und Köpenick (300). Bis zum Vormittag waren aufgrund der starken Streikbeteiligung 7 Stationen komplett geschlossen worden, die Notaufnahmen mussten abgemeldet sowie ambulante Behandlungen verschoben werden, Funktionsdienste wie Radiologie und Endoskopie sind geschlossen. In den Operationssälen finden nur Notfall-Operationen statt.
Notfälle werden im Rahmen einer zwischen Arbeitgeberin und ver.di unterzeichneten Notdienstvereinbarung jederzeit versorgt.
Aufgrund der zu versorgenden Patient*innen konnten nicht alle zur Schließung angemeldeten Stationen geräumt werden.
Eine Reihe streikwilliger Beschäftigte übernahmen in diesem Zusammenhang Notdienste, um die Versorgung aller Patienten zu gewährleisten. Sie wurden von ihren Kolleg*innen mit Applaus verabschiedet.
Die Beschäftigten der DRK-Kliniken streiken in dieser Tarifrunde das erste Mal überhaupt. Aufgerufen hatte ver.di sowohl die direkt Angestellten als auch die in den Kliniken eingesetzten Mitglieder der DRK-Schwesternschaft.
„Die sehr hohe Streikbeteiligung zeigt, dass die Ungeduld der Beschäftigten sehr groß ist. Seit Juli befinden wir uns in Tarifverhandlungen, doch die Arbeitgeberin nähert sich nur in kleinen Schritten an die notwendige Entgelterhöhung an. Attraktive Entgelte sind ein Schlüssel dafür, Fachkräfte zu finden und zu binden. Das ist in Zeiten des Fachkräftemangels unbedingt notwendig, um eine gute Gesundheitsversorgung in Berlin weiterhin zu gewährleisten“, so Gisela Neunhöffer, ver.di-Verhandlungsführerin.
„Der Streik zeigt die große Geschlossenheit von uns Beschäftigten. Ob Angestellte der Klinik, DRK-Schwestern, Pflege, Therapeut*innen oder Verwaltung – wir stehen alle zusammen für einen Ausgleich der Reallohnverluste. Wir leisten Knochenarbeit für eine gute Gesundheitsversorgung. Dafür wollen wir auch faire Löhne – wir erwarten für die nächste Verhandlungsrunde am 16.10. endlich ein einigungsfähiges Angebot!“ sagt Christine Schramm, Mitglied der Tarifkommission.
Die DRK-Kliniken Köpenick haben insgesamt ca. 4000 Beschäftigte, darunter 700 Mitglieder der DRK-Schwesternschaft.